Was ist Yoga?

Die Ursprungssilbe des Wortes Yoga lautet im Sanskrit yui und bedeutet die Einheit von Körper, Geist und Seele. Yoga ist ein Jahrtausend altes, zeitloses, undogmatisches Übungssystem, das sich mit allen Aspekten des Menschen beschäftigt. Es wurde von indischen Weisen entwickelt, den sog. Rishis, die auf der Suche nach einer Methode waren, um den unruhigen Geist zu zähmen und die Quelle des Leidens zu eliminieren. Die alten Yogis beschäftigten sich schon damals mit den noch heute sehr aktuellen Fragen "Was ist das Ziel des Lebens?", "Warum leiden die Menschen?", "Können Menschen lernen, glücklich zu leben?". Die alten Schriften liefern eine Reihe an wertvollen Grundlagen, um ein friedliches und gesundes Leben zu führen. Etwa zwischen dem 2. Jhd. v. Chr. und dem 4. Jhd. nach Chr. verfasste der indische Gelehrte und Philosoph Patanjali, die philosophischen Grundlagen des Yoga im Yogasutra, eine Art "Leitfaden" in Versform. In Kapitel 1, Vers 2 trifft er eine Kernaussage: 

Yogasutra, Kap.1, Vers 2

योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः

yogas-città-vrtti-nirodah

"Yoga ist das zur-Ruhe-bringen der Gedanken im Geist"


Yoga zeigt uns den Weg, um dies zu erreichen. Der Schlüssel ist, präsent im Moment zu sein. In dieser Achtsamkeit können wir erkennen, dass Gedanken pausenlos kommen und gehen. Wir können lernen als Beobachter unsere Gedanken zu analysieren, negative Verhaltensmuster zu erkennen, diese aufzulösen und durch positive zu ersetzen. Die Körperübungen, Atemübungen, Konzentrationsübungen und Entspannungstechniken im Yoga helfen uns, diese Achtsamkeit zu entwickeln und immer öfter "im Jetzt" zu sein. Zuerst auf der Matte während der Yogapraxis, dann auch im täglichen Leben. So gelingt es uns, Stress abzubauen, negative Gedanken loszulassen, innere Ausgeglichenheit zu entwickeln und ein glücklicheres, bewussteres Leben zu führen.